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WHO continues to encourage the active participation of interested stakeholders in these processes.




Hamburg, den 04.09.2003

Puzyna, D- 20355 Hamburg

webmaster@umtsno.de

an:
emfproject@who.int


Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem ICNIRP-Mitglied und Abteilungsleiterin des EMF (Electro Magnetic Fields) -Projektes, Frau Dr. Kheifeits, am 4 Juli 2003, das EMF–Project verlassen mußte, wäre für das WHO- EMF Epidemiologisches Project sehr heilsam, wenn auch Dr. Repacholi seine administrative Position bei EMF-Project räumen würde.

Gerade Dr. Mike H. Repacholi, als Initiator und ehemaliger Vorsitzender der ICNIRP der "internationalen Strahlenschutzkommission, (International Commission for Nonionizing Radiation, mit Sitz in München) war an den Menschen verachtenden Grenzwerteempfehlungen der ICNIRP massgeblich beteiligt.

Ich engagiere mich als Laie für das Spezialgebiet Die gesundheitlichen Gefahren elektromagnetischer Felder (EMF).
Dies aus folgenden Gründen:

1. historische Gründe:

in Hamburg fanden die größten ärztlichen Skandale in Deutschland statt. Ich erinnere,

- an einen Frauenarzt des Universitäts Krankenhaus Eppendorf (UKE), der unwissenden Frauen in Namen der Forschung verschiedene Kunststoffe in die Eileiter gespritzt hat.
- an die Strahlenskandale der UKE-Professoren Klaus-Henning
Hübener und Hans-Joachim Frischbier (Sandwich-Bestrahlung) mit mindestens 317 Beschädigten.
- an tausende Opfer (598 angemeldete Opfer) von Professor Dr. Dr. Dr. Rupprecht Bernbeck (Barmbek AK). 19 Jahre lang durfte er Menschen zu Krüppeln operieren, niemand hatte sich beschwert, denn zu verdrängen des Bürgers Pflicht war. *

Keinem dieser Professoren wurde die Approbation entzogen.

-Folglich fühle ich mich durch die Expertenmeinungen eher übervorteilt als beruhigt.

2. lokale Gründe:

- Meine Lebensqualität und Gesundheit sind durch die strahlende UMTS-Sendemasten unmittelbar bedroht.

- In Hamburg werden Sendemasten heimlich und undemokratisch aufgestellt.

- Die Entscheidung des Bundeskanzlers Schröder, das Thema UMTS und die Grenzwerte zur Chefsache zu machen, als wäre er ein Experte auf diesem Gebiet.

- Die Beschlüsse der Hamburger Politiker im Gesundheitsausschuss vom 19. Juni 2003, keine Transparenz zu Standorten der Handymasten zu genehmigen.

3. politische Gründe:

- Der vorauseilende Gehorsam der Beamten, der Regulierungsbehörde und des Bundesamtes für Strahlungsschutz- BfS. Sie genehmigen den Betrieb von UMTS, obwohl die Auswirkungen der gepulsten Strahlung auf Menschen gar nicht erforscht sind.

- Das widersprüchliche Verhalten der WHO bezüglich der epidemiologischen Untersuchungen.

- Die weltweite Disziplinierung kritischer Wissenschaftler, wie zur Zeiten der Inquisition. Hier möchte ich, mir bekannte Ereignisse benennen:

- Die Unterdrückung der Arbeit von Prof. Dr. Hecht* durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (- RegTP).

- Die Unterdrückung der amtlichen Rinderstudie der Bayerischen Staatsregierung.

"Der ursprüngliche Bericht, die Originalversion, ist für den Normalbürger gar nicht mehr zu erhalten. In diesem steht etwas völlig anderes als in der verkürzten Version, die danach vom Bayerischen Umweltministerium herausgegeben wurde. Auch ein dazugehöriges vierseitiges Flugblatt ist völlig entstellend. Auch die an der Studie beteiligten Wissenschaftler wurden bewusst falsch zitiert. Dieses 'Hinbiegen' der Ergebnisse ist wissenschaftlich nicht zulässig.”(Dr. von Klitzing, Juli 2003).

- Die Streichung der Forschungsgelder für Dr. von Klitzing.

- Die Unterdrückung der ECOLOG-Studie durch die TELECOM. Zitat aus der neuen ECOLOG-Studie:

"Die aktuelle Auswertung der wissenschaftlichen Literatur durch das ECOLOG-Institut hat die Hinweise auf gesundheitsschädliche Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder bei Leistungsflussdichten unterhalb der Grenzwerte der 26. BImSchV verstärkt. Das ECOLOG-Institut bekräftigt seine Forderung nach einer stärkeren Beachtung des Vorsorgeprinzips."

- Die Fälschung der Ergebnisse in Studien, die die Ungefährlichkeit der gepulsten Strahlung belegen sollten. Hierzu hat Dr. Neitzke (ECOLOG) eine Fälschung (Utteridge u.a.,2002) nachgewiesen.

- Entzug der Finanzen für Prof. Peter Semm als sich herausstellte, dass die Telekom etwas anderes wollte als das, was er herausgefunden hat.

- Ähnliches ist Prof. R. Santini in Frankreich und Prof. Dr. Gerard Hyland dem Biophysiker der Universität Warwick (Großbritannien) passiert, nach dem das Papier der Abteilung STOA (Scientific and Technological Options Assessment) des Europäischen Parlaments veröffentlicht wurde. Ein Zitat aus diesem Bericht:

"Es ist nicht so sehr, dass in der Hast diese neue und hochwertige Technologie verfügbar zu machen die erforderlichen Sicherheitsuntersuchungen umgangen oder Kompromisse eingegangen wurden, sondern eher - was verwerflicher ist -, dass bereits verfügbare Hinweise darauf, dass die Technologie möglicherweise nicht gerade sicher ist, sowohl von der Industrie als auch von nationalen und internationalen Kontrollbehörden beflissen ignoriert wurden und werden." .."Man darf wahrscheinlich mit Fug und Recht sagen, dass träfe ein neues Medikament oder Lebensmittel auf denselben Mangel an Konsens und gleich starke Bedenken, es niemals zugelassen würde."*
Prof. Dr. Gerard Hyland, STOA

Wie Sie sehen, das ist ein Horror-Szenario in dem nur erwünschte für die Mobilfunkindustrie Ergebnisse produziert werden können.

Darum meine Forderungen zu den epidemiologischen EMF-Untersuchungen der WHO:

- Diejenigen in der WHO, die versucht haben die EMF epidemiologischen Studien zu unterbinden, sollen benannt werden.

- Ferner sollen diese Personen zukünftig keinen Einfluß auf Mobilfunk-Studien mehr haben dürfen. Immerhin haben sie die grundsätzliche Funktion der WHO, die weltweite, gesundheitliche Vorsorge, fast ausgehebelt.

Ich wünsche mir, bei diesen, lebenswichtigen Untersuchungen Transparenz und ehrliche Ergebnisse.

Ich bitte die WHO um die notwendige Selbstreinigung und um das Einsetzen von ehrlichen Menschen beim EMF-Project. Ich würde Vertrauen in die Untersuchungen von WHO entwickeln, wenn:

1. Man zur Gestaltung der Studie, Wissenschaftler wie Prof.Dr. Roger Santini aus National Institute of Applied Science in Lyon, France, Prof. dr. Gerard Hyland, Prof. Dr. Peter Semm, Prof. Dr. von Klitzing oder Prof. em. Prof. Dr. med. Karl Hecht einladen würde.

2. Man Studien einbeziehen würde, die in Deutschland bisher zensiert sind, wie u.a.:

- die Rinderstudie* und
- die Hecht-Studie*.

Es kann nicht sein, dass 1500 wissenschaftliche Arbeiten über EMF aus der früheren Sowjetunion wegen angeblichen Mängeln nicht berücksichtigt werden. Sie kommen nicht einmal in Datenbanken der WHO vor; siehe IEEE Study Database, EMF Studies Database (dort findet man nur 9 neuere russische Arbeiten). Wenn russische, wissenschaftliche Methoden so unwissenschaftlich sind, dann würden die Russen weder Nobelpreise bekommen noch ins All gelangen können.

Ich erwarte bei ehrlich durchgeführten Untersuchungen keine groben Widersprüche zu russischen Ergebnissen aus den Jahren 1960-1985. Deshalb:

3. Die russischen Studien aus den Jahren 1960-1985*, die mit echten, unbelasteten Kontrollgruppen, in unbelasteter Umwelt und ohne Einflüsse der Mobilfunkindustrie (wie Verfälschung, Verharmlosung und Zensur) durchgeführt worden sind, als Referenzstudien oder mindestens in die Datenbanken des EMF Project von WHO einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Krzysztof Puzyna
Webmaster von umtsno.de


* alle erwähnten Arbeiten finden Sie auf
http://umtsno.de
oder über den direkten Link:
http://iddd.de/umtsno/puzde.htm





Korrupte Wissenschaft

Bürgerwelle Schweiz engl. original Artikel finden Sie bei: buergerwelle-schweiz.org

28.08.2006

Korrupte Wissenschaft. .Ein starker Ausdruck! Wird da verallgemeinert und dramatisiert? - Leider nicht. Denn der Titel der Sonderausgabe des International Journal of Occupational and Environmental Health Nr.4 vom Oktober/Dezember 2005 lautet:

Korruption der Wissenschaft durch die Wirtschaft. Diese wissenschaftliche Zeitschrift für Gesundheitsprobleme im Arbeits- und Umweltbereich weist in 14 von Spezialisten geschriebenen, sachlich formulierten Fachartikeln nach, dass die Firmen und Industrien meist über die Gesundheitsrisiken ihrer Produkte und Verfahren sehr wohl Bescheid wissen, und dies in der Regel schon von Anfang an.

Zur Vermarktungsstrategie gehören die Taktiken, wie Wissenschaft, Gesetzgeber und Öffentlichkeit über die wahre Schädlichkeit der Produkte getäuscht werden sollen. - Die Quelle dieser Informationen sind Firmendokumente, die anlässlich von Schadenersatz-Gerichtsprozessen bekannt wurden.

Der Mobilfunk wird in der Sonderausgabe dieser Fachzeitschrift nicht erwähnt. Doch wer die Mobilfunkbranche genau beobachtet, der weiss, dass - international und im Gesamten gesehen - Wort für Wort dieser 14 Fachartikel auf sie genauso zutrifft.

Zur Erinnerung: Der industriefreundliche, teils mit Behörden personell in Verbindung stehende, als offizielle "Kommission" getarnte Verein der ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection), von der WHO (World Health Organization) als "Fachgremium" anerkannt, schlug frühzeitig Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung vor, die nur die thermischen Auswirkungen der Strahlung berücksichtigten.

Folgsam übernahmen die Staaten diese Grenzwerte. Zwar hätte man schon in den 90er Jahren wissen können, dass sie von der ICNIRP absichtlich so hoch vorgeschlagen wurden, um den Ausbau des Mobilfunks nicht zu behindern. Dadurch jedoch sind diese Grenzwerte für den Gesundheitsschutz um Grössenordnungen zu hoch. Die Mobilfunkbranche wendet auch alle weiteren in den 14 Artikeln beschriebenen Strategien und Taktiken an, zum Beispiel:

- Beeinflussung der Meinungsbildung in Wissenschaft, Journalismus und Öffentlichkeit über die Wege der Fachinformationen und über die Massenmedien
- Lobbyarbeit bei Gesetzgebung, Druck auf Behörden und Verordnungsgebung
- Bildung eigener wissenschaftlicher Beiräte oder Einflussnahme auf deren Zusammensetzung
- Beteiligung an Forschungsinstitutionen; Benützung von an Universitäten angegliederten Institutionen
- Bildung eigener Frontorganisationen, Diskussionsforen und Internetseiten und deren Tarnung als "neutral"
- Ignorieren, Bezweifeln oder Abwerten publizierter wissenschaftlicher Nachweise von Effekten, die in unabhängiger Forschung gefunden wurden
- Unterdrückung oder Nichtpublikation eigener Forschungsergebnisse, die Effekte zeigen - "Science to Specification": Eigene Planung von wissenschaftlichen Studien (oder Einflussnahme auf deren Planung) so, dass das Ergebnis - z.B. ein Negativergebnis (= "keine Effekte") - von vornherein möglichst gesichert ist.
- Einflussnahme auf die wissenschaftliche Grundsatzdiskussion, welche Kriterien ein Forschungsergebnis für den schlüssigen, allgemein akzeptierten Nachweis von Effekten erfüllen muss (= wie hoch die zu überspringenden Beweishürden sind)
- Diskreditierung von Wissenschaftern, deren Aussagen dem Firmenziel der Gewinnmaximierung schaden
- Finanzielle Zuwendungen an gemeinnützige Organisationen

•••
siehe:

Hofnarren der Mobilfunkmafia

Die Taktik von BfS ist zu benennen

Media Manipulation
(in english)

Neue Korruptionsaffäre im Bundesamt für Strahlenschutz

Täuschungsmanöver

Die Haltung des BfS u SSK

Eine Behörde im Spagat zwischen Wissenschaft und Politik


Zur Verharmlosung der gesundheitsrelevanten Wirkung von EMF auf die funktionellen und körperlichen Prozesse des Menschen






Bitte unterschreiben Sie die internationale Petition an die WHO.

Petition im Mai 2006, durch den Tod des verantwortlichen Empfängers beendet

Petition zur Entfernung von Mike Repacholi von der WHO. Bitte unterschreiben! Aufruf auf deutsch.

Auf die Gefahr hin, deutlich zu werden, unsere Kritik am EMF-Projekt der WHO hat nichts mit Kritik an der Wissenschaft per se zu tun, aber damit, wie Mike Repacholi seine Taktiken einsetzt, basierend auf der Wissenschaft, und zwar beides: was uns die Wissenschaft sagt - und genauso wichtig - was sie uns nicht sagt.

Wie wir in unserem Kommentar bemerkt haben, haben viele nationale Regierungen auf die gleiche Sammlung wissenschaftlicher Daten geschaut und Vorsorgemassnahmen eingeleitet. Diese schliessen China, Italien,die Schweiz und Russland ein. (Anm. die Schweizer Vorsorgewerte sind in Wirklichkeit wertlos, weil zu hoch und nur an Orten mit empfindlicher Nutzung gültig). Zudem haben Experten-Kommissionen in England, Deutschland und Russland Ratschläge herausgegeben, die Kinder vom Mobiltelefonieren fernhalten sollen.

Möglicherweise ist es leichter für Mike, uns auszuschalten, als sich an jene zu wenden, die versuchen, die Volkksgesundheit von gut einer Billion Menschen zu schützen, eingeschlossen die Schweizer Regierung, das Gastgeberland der WHO.

Wir haben immer und immer wieder festgehalten, dass die WHO auf der Seite der öffentlichen Gesundheit stehen sollte und nicht auf der Seite der „drahtlosen“ Industrie.

Wir, die Unterzeichner, verlangen daher von der WHO aus den erwähnten Gründen, Dr. Mike Repacholi sofort von seinem Posten als General-Koordinator „International Elektromagnetic Fields Project“ zu entfernen, weil er ein sehr grosses Problem für das öffentliche Image der WHO darstellt.



Liebe Mitstreiter,

Bitte unterschreiben Sie die internationale Petition an die WHO zur Absetzung des internationalen Verbrechers, einen schmutzigen Wissenschaftler Dr. Repacholi, der den Ruf von WHO sehr geschädigt hatte



Liebe Mitstreiter,

wir wiederholen nochmals, bitte beteiligen Sie sich massiv an dieser Aktion, da sonst von Seiten der WHO keine Reaktion erfolgt. Bitten Sie auch Ihre Bekannten und weitere Mitstreiter an dieser Aktion teilzunehmen. Bis jetzt sind erst ca. 770 Unterschriften eingetroffen und das ist, gelinde gesagt, ein Witz. So kann man keine erfolgreiche Petition durchsetzen. Für nur deutschsprachige Interessenten gibt es link hier, es erscheint die Kopfmaske (Adressenfeld) in deutscher Sprache.

Petition im Mai 2006, durch den Tod des verantwortlichen Empfängers beendet

http://thepetitionsite.com/takeaction/409444403

Bitte mitmachen!

siehe auch Seiten über Repacholi wie Join the petition

tutaj petycja przetlumaczona po polsku !





Rücktrittsforderung an Dr. M. Repacholi

http://thepetitionsite.com/takeaction/409444403,

mit Ihrer Unterschrift können Sie die Aktion mittragen:

Auch Bürgerinitiativen, Gruppierungen und Einzelpersonen bitten wir die Petition zu unterstützen und bitten Sie ihre Mitglieder auf die Aktion hinzuweisen und sie zur Teilnahme anzuregen. Je mehr Unterschriften wir haben, um so größer ist unsere Möglichkeit etwas zu erreichen.

Das englische Formblatt ist einfach auszufüllen. In jeder Bürgerinitiative gibt es sicher jemanden, der Englisch spricht und der nötigenfalls beim Ausfüllen des Formblatts helfen kann.

Wer gegen die gesundheitsgefährdende, gepulste Technik des derzeitigen Mobilfunks ist und uns und unsere Kinder schützen will, sollte unbedingt teilnehmen. Wir haben Tausende von Bürgerinitiativen in Deutschland und somit ein großes Stimmenpotential, das wir hier endlich einmal einsetzen können und damit erhebliche internationale Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Presse für unser Anliegen erlangen können.

Wenn Sie das Thema diskutieren möchten, können Sie es hier tun:
http://f3.webmart.de/fa.cfm?id=2888666&r=forum_modmsg&t=2561649

Bitte machen Sie mit, jede Stimme zählt!

dazu auch

12-08-2005

Thematik: -Petition zur Absetzung von Repacholi bei der WHO-

Unterstützen auch Sie den Aufruf und die Forderung an die WHO unter:

http://www.thepetitionsite.com/takeaction/409444403

Eine Teilnahme auf breiter Basis wäre u.E. von größter Wichtigkeit!

Bitte mitmachen! siehe auch in english Join the petition

tutaj petycja przetlumaczona po polsku !





Update Hübener gewidmet einer Bernbeck-Opfer und Herrn Gerd-Peter Hohaus

Am 10.04.2011 hat mich ein Bernbeck-Geschädigter angerufen. Das hat mich so gerührt, dass ich weitere Materialien veröffentliche - Momento Mori ! Auch wegen des Kommentars von Gerd-Peter Hohaus - seiner letzten Veröffentlichung in der Mopo.

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Pressestelle der WB, Meldung Nummer 7

17.6.98

Fünf Jahre nach Bekanntwerden des Strahlenskandals am UKE zieht Wissenschaftssenatorin Krista Sager ein vorläufiges Resümee:

"Patientinnen und Patienten kommen zu ihrem Recht"

Die Behandlungsfehler in der Radiologischen Klinik und in der Gynäkologischen Radiologie des Universitätskrankenhauses Eppendorf, die seit dem Juni 1993 öffentlich bekannt wurden, haben den betroffenen Patientinnen und Patienten großes Leid zugefügt. Sie haben zu massiven Vorwürfen gegenüber den behandelnden Ärzten und ihrer Arbeit geführt und den Ruf des UKE nachhaltig beschädigt. Das Ausmaß der Schäden und die körperlichen und seelischen Belastungen der Betroffenen sind die eine, gravierende Seite des sogenannten Strahlenskandals. Daneben stehen das Entsetzen und der Aufklärungswunsch seitens der Öffentlichkeit und der Wissenschaftsbehörde, aber auch die Bereitschaft der Stadt, ihrer Verantwortung hinsichtlich des menschlichen, medizinischen und gesundheitspolitischen Schadens gerecht zu werden.

Jenseits des menschlichen Leides fordert der Strahlenskandal am UKE konsequentes Handeln, um Derartiges in Zukunft zu verhindern. Wissenschaftssenatorin Krista Sager betont deswegen: "Als Konsequenz aus dem Strahlenskandal werden wir eine Reihe von strukturellen Veränderungen am UKE weitertreiben, dazu gehört nicht zuletzt die Verselbständigung des UKE mit einer Stärkung der Eigenverant-wortlichkeit und damit besseren Kontrolle innerhalb des UKE. Zudem gibt die Vielzahl von Schadenfällen in einem Krankenhaus Anlaß, das in Deutschland geltende Haftungssystem für ärztliche Behandlungsfehler kritisch zu hinterfragen, möglicherweise mit dem Ziel einer Gesetzes-initiative zur besseren Absicherung der hier offenbar gewordenen Gefährdungspotentiale. Die würde letztlich Patienten und Ärzten helfen.

Die bereits implantierten Maßnahmen zur Qualitätssicherung am UKE müssen konsequent ausgebaut werden, das Qualitätsmanagement vordringlich weiter vorangetrieben werden.

Wichtig ist, daß in der Strahlentherapie des UKE durch eine deutlich professionellere und damit bessere Nachsorge und personelle Konse-quenzen verlorengegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden konnte. Der seit 1995 tätige Ombudsmann fürs UKE, Dr. Roland Markowka, leistet hervorragende Arbeit. Auch der Abschluß einer Haftpflicht-Versicherung fürs UKE ab 1997 schafft ein gutes Stück der notwendigen Absicherung für alle Beteiligten. Der richtige Weg ist beschritten, es kommt nun darauf an, ihn konsequent weiter zu gehen. Die Patientinnen und Patienten kommen zu ihrem Recht."

Fünf Jahre nach Bekanntwerden des Strahlenskandals läßt sich ein vorläufiges Resümee ziehen:

Der Komplex Hübener mit angemeldeten 317 Schadenfällen konnte unterdessen weitgehend bewältigt werden. Über 20 Millionen DM wurde die geschädigten Patientinnen und Patienten gezahlt

Für ehemalige Patientinnen aus der Abteilung für gynäkologische Radiologie/ Prof. Frischbier wurden aufgrund gutachterlicher Feststellungen ebenfalls Regulierungen vorbereitet und abgeschlossen - primär im Bereich von Bestrahlungskonzepten des Unterleibskrebses im Spätstadium sowie brusterhaltender Therapie des Brustkrebse bei Mitbestrahlung der Schlüsselbeingrube.

Ein Durchbruch wurde aktuell auch für viele andere Brustkrebspatientinnen erreicht; umgehend sollen - möglichst noch in diesem Monat - Vergleiche zur Wiederherstellung des Rechtsfriedens in circa 80 Fällen abgeschlossen werden. Ob die Stadt in diesem Gesamtkomplex auch grundsätzlich eine Entschädigung für Privatpatienten leisten kann - nach der Gesetzeslage ist grundsätzlich der behandelnde Arzt selbst zum Schadensersatz verpflichtet - wird derzeit abschließend überprüft. Hierzu wurde externer juristischer Sachverstand beigezogen. Ziel ist es, die zuständige Haftpflichtsversicherung des betroffenen Arztes im Interesse einer unproblematischen Gesamtlösung mit einzubinden, um langjährige Prozesse zu vermeiden. Vorbild ist dabei das erfolgreiche Teilungsabkommen im sogenannten "Barmbek-Bernbeck-Skandal".

Bis zum heutigen Tage wurden 598 Schadensfälle angemeldet (177 davon wurden abschließend bearbeitet, ohne daß ein Behandlungsfehler festgestellt werden konnte). Hinter dieser nüchternen Zahl verbirgt sich unvorstellbares menschliches Leid, für das es keine wirkliche Wiedergutmachung geben kann. Es ist gelungen, in den 157 Fällen, in denen Behandlungsfehler festgestellt wurden, den Betroffenen durch die Zahlung von Schadensersatz, Schmerzensgeld oder Abschlagszahlungen zu helfen. Daß die Stadt ihre Verantwortung gegenüber Patientinnen und Patienten ernst nimmt, zeigt sich daran, daß insgesamt 23,8 Millionen Entschädigungen geleistet hat.

Für die Zukunft könnten weitere Aufwendungen bis hin zu 50 Millionen Mark nötig sein.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der Behörde für Wissenschaft und Forschung, Tel. 2988 23 22.




Nichts dazu gelernt

von Gerd-Peter Hohaus
Archiv Mopo.de
Hamburg | 07.07.2001

Alles wie gehabt! Es ist erschreckend und nicht nachvollziehbar, wie absolut lernunfähig verantwortliche Politiker und Ärzte im Zusammenhang mit Medizin-Skandalen sind. Als die MOPO vor acht Jahren die UKE-Strahlenskandale aufdeckte, wurde von den Verantwortlichen erst einmal auf die Zeitung eingedroschen.

Inzwischen sind rund 43 Millionen Mark an die Strahlenopfer gezahlt worden - insgesamt sind 120 Millionen Mark zur Regulierung zurück gestellt. Beim 17 Jahre zurückliegenden Barmbek/Bernbeck-Skandal lief es ähnlich: Zuerst gab es Dresche für Journalisten, die ordentlich ihr Wächteramt ausübten, dann ging es ans Zahlen: Mehr als 30 Millionen Mark bekamen die Orthopädie-Opfer - aber nicht ihre Gesundheit zurück. Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss folgte, listenweise wurden politische Forderungen formuliert - und "vergessen". Bei den Strahlenskandalen wurde vertuscht und gelogen, und es gab wieder Absichtserklärungen ohne Ende. Nun der Skandal in der Herzchirurgie, und die Senatorin haut, ganz die alte Laier, erstmal auf die MOPO. Kapiert Ihr endlich mal, dass es uns nicht um Eure Karriere, wohl aber um die betroffenen Opfer geht!



Entlarvend: Ein Richter schreibt über Ärzte-Pfusch

von Gerd-Peter Hohaus
Archiv Mopo.de
Hamburg | 17.03.1998

Opfer medizinischer Serienschäden erfahren schweres Leid: verkrüppelte Orthopädie-Patienten im Fall Bernbeck/Barmbek oder die verstrahlten Patienten des UKE. Ein Richter am Oberlandesgericht (OLG) macht sich jedoch Sorgen über die Zukunft der Mediziner: "Auch dem betroffenen Arzt wird dabei ein Übermaß an menschlicher Leidensfähigkeit abgefordert."

Diesen Satz schrieb OLG-Richter Dr. Claus-Dieter Schumann in einer juristischen Fachzeitschrift (MedR 1996, Heft 1). Jetzt ist Richter Schumann in einem Prozeß um den UKE-Strahlenskandal unter den "Verdacht der Besorgnis der Befangenheit" geraten.

Ihm werden "gute persönliche Kontakte" zur beklagten Wissenschaftsbehörde nachgesagt (MOPO berichtete). Gegen die Stadt klagende Patientinnen haben einen vom OLG vorgeschlagenen Vergleich aber aus anderen Gründen abgelehnt. Die Frauen sind unter anderem darüber empört, wie sehr sich Richter Schumann im Prozeß um die materielle Situation des Ex-Strahlenchefarztes der UKE-Frauenklinik, Professor Hans-Joachim Frischbier, sorgte.

Am gleichen Gedanken feilte der Richter schon in seinem 96er-Aufsatz. Bei einem Serienschaden eines "einst begnadeten" Arztes, so Richter Schumanns Szenario, bildeten sich Patienteninitiativen, die Presse würde berichten. Eine Anspruchswelle beginne zu rollen. Dazu würden sich Patienten gesellen, "die vor vielen Jahren von dem betroffenen Arzt behandelt worden und eigentlich ganz zufrieden waren oder sich doch zumindest mit dem Behandlungsergebnis abgefunden hatten ('Trittbrettfahrer')". Der Arzt, so Schumann, "droht zum Sozialfall zu werden".

Außerdem müsse der Arzt ein Strafverfahren sowie arbeitsrechtliche Schritte erleiden, resümierte der Richter. Und: "Damit er sich gar nicht erst die Hoffnung machen kann, sich notfalls anderswo eine neue Existenz aufzubauen, wird gegen ihn ein Verfahren auf Entzug der Approbation eingeleitet. Am Ende bleibt einem derart betroffenen Arzt statt des erhofften gesegneten Ruhestandes mit Festschrift und anderen Ehrungen nur der Blick auf die Trümmer seiner menschlichen, beruflichen und wirtschaftlichen Existenz..."

Allerdings: Weder Professor Rupprecht Bernbeck (Barmbek) noch den UKE-Professoren Klaus-Henning Hübener und Hans-Joachim Frischbier wurde die Approbation entzogen.



Helfer hängen am Tropf

von Gerd-Peter Hohaus
Archiv Mopo.de
Hamburg | 11.01.1999

Eine Selbsthilfegruppe wurde innerhalb von 15 Jahren zur Institution - die Patienteninitiative (PI). Aber trotz erfolgreicher Arbeit gab es für Kerstin Hagemann und die 140 Mitglieder gestern zum Jubiläumstag keinen Grund zum Feiern.

Die PI krankt seit fast vier Jahren an chronischem Geldmangel - sie wird weder vom Senat noch durch die Krankenkassen finanziell gestützt. Vor 15 Jahren, am 10. Januar 1984, rüttelte die MOPO-Schlagzeile "Chefarzt operierte uns zu Krüppeln" erst die Hamburger, dann den Rest der Republik auf.

In der Orthopädie des AK Barmbek waren unter der Leitung des Chefarztes Dr. Dr. Dr. Rupprecht Bernbeck eine Vielzahl von Patienten unter katastrophalen hygienischen Bedingungen und äußerst eigenwilligen Operations-Methoden regelrecht verstümmelt worden.

Die Opfer des laut "Spiegel" bis dahin größten Ärztepfusch-Skandals in der Geschichte der Bundesrepublik erhielten über 30 Millionen Mark Schadensersatz und Schmerzensgeld. Eines der Bernbeck-Opfer war Kerstin Hagemann. Sie wurde in den Rollstuhl operiert. Die Ohnmacht gegen die "Götter in Weiß" und die Hilflosigkeit der Geschädigten gegenüber den Behörden und der Justiz führte zur Gründung der Patienten-Ini.

Kerstin Hagemann, studierte Sozial-Pädagogin, ist in der Patienten-Beratung lange ein Profi. Jeden Montag und Donnerstag von 10 bis 13 Uhr ist sie telefonisch erreichbar. Jedes Problem, das sie hört, ist ein menschliches Schicksal: "Meine Tante kam vor ein paar Wochen ins Altersheim. Seither kam sie aus dem Bett nicht mehr heraus. Wegen Personalmangel bringt man sie nicht einmal zur Toilette, sondern hat ihr einen Dauerkatheter gelegt."

Oder: "Mein Mann liegt auf der Intensivstation. Die Ärzte sagen, es gibt keine Hoffnung mehr und wollen die Geräte abstellen. Was soll ich machen?" Oder: "Übermorgen werde ich operiert - ich habe große Angst."

"Unsere Hauptaufgabe", so Kerstin Hagemann, "sind aber die klassischen Arztfehler, wie man dagegen vorgehen kann." Dazu kommen Besuche bei nicht gehfähigen Patienten zu Hause, in Pflegeheimen, Kliniken und persönliche Beratungsgespräche im Büro der PI. "Wir sind so eine Art ADAC für Patienten", sagt sie. Wir, das sind zuerst einmal Kerstin Hagemann selbst, ein paar wenige freiwillige Helferinnen und Helfer und hin und wieder mal jemand auf einer Praktikumsstelle.

"Wir müssen uns ausschließlich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und äußerst seltenen Honoraren finanzieren. Die Krankenkassen schicken uns permanent ihre Mitglieder zur Beratung, aber zahlen, bis auf einige Ausnahmen bei der Barmer Ersatzkasse , tun sie dafür nicht. Vieles müssen wir daher aus der eigenen Tasche begleichen", sagt sie.

Daß sie zu Hause auch noch einen Ehemann und eine elfjährige Tochter hat, sie viele Freunde oft mit "keine Zeit" abspeisen muß und selbst auch ihre gesundheitlichen Probleme hat, erwähnt Hagemann schon gar nicht mehr.

Unter dem Druck des Bernbeck-Barmbek-Skandals wurde die PI von 1987 bis 1995 von der Hansestadt finanziert. Nebenbei wurde bei der Verbraucherzentrale ebenfalls eine Patientenberatung gegründet. "Dann hieß es plötzlich", so Kerstin Hagemann, "zwei Stellen seien Luxus, nicht bezahlbar. Wir wurden gestrichen..."




Neue Strahlenschutzkommission berufen

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Mitglieder der Strahlenschutzkommission (SSK) neu berufen. Die mit 18 Experten besetzte SSK berät das Bundesumweltministerium ehrenamtlich in Fragen des Schutzes vor den Gefahren ionisierender und nichtionisierender Strahlen. Die Mitglieder der SSK werden in der Regel für die Dauer von zwei Jahren berufen.

Erneut berufen wurden:

Bernd Franke, Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg
Prof. Dr. Peter Jakob, GSF, Neuherberg
Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Kiefer, Uni Giessen
Dipl.-Phys. Christian Küppers, Öko-Institut, Darmstadt
Prof. Dr. Norbert Leitgeb, Technische Universität, Graz
Prof. Dr. Dr. Reinhard Loose, Institut für Radiologie, Klinikum Nürnberg-Nord
Prof. Dr. Rolf Michel, ZSR, Universität Hannover
Prof. Dr. Wolfgang-Ulrich Müller, Institut für med. Strahlenbiologie, Uni Essen
Prof. Dr. Brigitte Stöver, Klinik für Strahlenheilkunde, Charité Berlin

Neu berufen wurden:

Prof. Dr. Jürgen Böhm, PTB, Braunschweig
Prof. Dr. E.W. Breitbart, Dermatolog. Zentrum, Kreiskrankenhaus Buxtehude
Prof. Dr. Friederike Eckard-Schupp, GSF, Neuherberg
Prof. Dr. med. Thomas Herrmann, Technische Universität Dresden
Prof. Dr. K-H. Jöckel, Institut für Med. Informatik, Universitätsklinikum Essen
Dipl.-Phys. J. Kopp, KZVA Stabsstelle, Augsburg
Dr. habil. Florentin Lange, GRS, Köln
Prof. Dr. Löbrich, Universität des Saarlandes, Homburg
Prof. Dr. Dr. H.E. Wichmann, GSF, Neuherberg

Bundesumweltminister Jürgen Trittin bedankte sich bei allen bisherigen Mitgliedern der SSK für die geleistete hervorragende Arbeit.

Info vom 17.01.2005

siehe dazu
Keine Satire, Empfehlung der SSK